Doppelsieg für Audi beim Saisonstart DMV GTC in Hockenheim

Datum: 17. April 2018
Mit über 30 Fahrzeugen erlebten die Fans einen starken Saisonauftakt des DMV GTC auf dem Hockenheim (13./14. April 2018). Mit Ronny C’Rock und Carrie Schreiner konnten zwei Audi-Piloten jeweils einen Sieg holen.

Für Aufsehen erregte Carrie Schreiner (HCB-Rutronik Racing) in den Zeittrainings-Sitzungen. Sowohl für Rennen 1, als auch zu Rennen 2 holte sie sich souverän die Pole Position. Daneben stand in der Startaufstellung für Rennen 1 der Porsche 991 GT3 R von Benni Hey (Schütz Motorsport). Antonin Herrbeck fuhr in Rennen 2 im Pagani Zonda GR in die erste Startreihe neben Carrie Schreiner.

Die Saarländerin münzte die beste Startposition konsequent um und ging sofort in Führung, doch in ihren Rückspiegeln zeigte sich schon bald Kenneth Heyer. Der GT-Spezialist aus dem niederrheinischen Viersen machte mit dem Mercedes-AMG GT3 der équipe Vitesse, vom zehnten Startplatz kommend, einen mächtigen Satz nach vorne. Carrie Schreiner konnte sich dem Druck des Routiniers nicht all zu lange widersetzen. Die Konsequenz: Ein Führungswechsel. Mit dem Berliner Ronny C' Rock war hinter ihr ein weiterer Mitfavorit auf dem Vormarsch. Schließlich passierte der Hauptstädter im Montaplast-Audi R8 LMS von Land Motorsport nicht nur seine Markengefährtin, sondern auch Kenneth Heyer. In Anwesenheit seines prominenten Vaters, der Tourenwagen-Legende Hans Heyer, gab dieser sich nach 16 Rennrunden mit dem zweiten Platz zufrieden.

Benni Hey agierte nicht mehr ganz so überlegen wie noch am Vortag im Regen. Der Langstrecken-erfahrene Pilot aus Meiningen kam auf dem fünften Gesamtrang ins Ziel. Vor ihm lief Antonin Herbeck mit dem roten Pagani Zonda auf Platz vier ein. Für eine Überraschung sorgte Lars Pergande im BMW Z4 GT3. Der Achtzylinder-Frontmotor-Bolide mit dem infernalischen Ansauggeräusch wurde von Michael Bartels und seinem Vita4One Racing-Team hervorragend vorbereitet. Mit Martin Zander (Twin-Busch Motorsport) und Tommy Tulpe (HCB-Rutronik Racing) folgten zwei weitere Audi-Kunden auf den Plätzen sieben und acht. Mit Markus Alber (Chevrolet Corvette Z 06R) sowie Max Aschoff (Praga R1 Turbo) komplettierten exotische Sportcoupés die ersten zehn Positionen des Gesamtklassements.

In der Klasse 3 der Cup-Porsche konnte sich der Saarländer Christoph Dupré durchsetzen. In dieser Saison setzt das Team Dupré Motorsport, das in diesem Jahr sein 50-Jähriges Jubiläum feiert, ein Junior-Team ein. Trotz einiger vielversprechender Kandidaten, konnte man nur einen Fahrer zum Auftakt finden. Luis Glania (Unna) zeigte eine vielversprechende Leistung, musste aufgrund von vermeintlichem Überschreiten der zulässigen Lautstärke jedoch vorzeitig an die Box. Sein Teamkollege Christoph Dupré zeigte im zweiten 991er mit dem Sieg, dass weiterhin mit ihm zu rechnen ist: „ Wir sind natürlich weiter auf der Suche nach einem Youngster. Das muss erst einmal anlaufen und ich bin sicher, das wir noch Fahrer im Lauf der Saison finden“, so der Routinier. Und zur Lautstärke: „Ich bin mir nicht sicher, ob man überhaupt feststellen konnte, wer zu laut war, da wir im Pulk fuhren.“ Zweiter wurde überraschend der Bulgare Georgi Donchev (Schütz Motorsport), vor dem Russen Stanislav Minsky vom Team race:pro, das von Mark Wallenwein eingesetzt wird. Thomas Langer wurde Vierter.

In der Klasse 6 starteten GT4 und TCR-Fahrzeuge gemeinsam. Nach 15 Runden jubelte Kevin Arnold (HCB-Rutronik Racing) mit seinem Audi RS3 LMS TCR. Zweiter wurde mit Roland Hernter ein alter Bekannter aus dem Tourenwagensport, der mit einem VW Golf GTI TCR (Highspeed Racing) antrat. Bester GT4 wurde Jean-Luc Weidt (Spirit Race) vor Jürgen Marschlich (SPS automotive performance), die beide mit einem Audi R8 LMS GT4 in die Rennen gingen.

Rennen 2 am Nachmittag war dann sichere Beute für Carrie Schreiner. Nach ihrer Pole sah es nur kurz nach einem Porsche-Triumph aus. Zwar griff Benni Hey auf den ersten Metern resolut nach der Führung, doch zum Sieg sollte es nicht reichen. Mit der nachrückenden Carrie Schreiner, formatfüllend in seinen Rückspiegeln, gab er sich mit dem sicheren zweiten Rang zufrieden. Die Nachwuchspilotin eroberte den ersten Platz und ließ sich diesen nie wieder entreißen. Mit 1:40,742 Minuten notierte sie nebenbei noch die schnellste Rennrunde – und natürlich sicherte sie sich auch die bemerkenswert hochkarätig besetzte Damenwertung, die innerhalb des DMV GTC neben zahlreichen anderen Sonderklassements zur Ausschreibung kommt. Kurzum: Für Carrie Schreiner war es ein Saisonauftakt nach Maß. „Danke an mein HCB-Rutronik Racing Team für den tollen Job. Vor allem meine starke Performance im Regen hat sicherlich nicht jeder erwartet. Da haben sich einige schon die Augen gerieben! Bereits in zwei Wochen geht es in Dijon schon weiter und dort möchte ich meine Leistungen bestätige“

Hinter Benni Hey etablierte sich Lars Pergande als Gesamtdritter. „Ein Saisonauftakt wie man ihn sich wünscht“, so Pergande. „Wir konnten gleich fünf Pokale gewinnen. In beiden Läufen gewannen wir die ProAm-Wertung, dazu die GT3 Classics-Wertung für GT3 der ersten Generation mit zwei Siegen. Und letztlich den Pokal für Gesamtplatz drei in Rennen 2.“ Da Pergande allerdings nicht eingeschrieben ist, konnte er die vielen Punkte nicht gutschreiben lassen. „Das ist in diesem Jahr schade für Lars. Er könnte ein wichtiges Wort in einigen Wertungen mitreden. Punkte erhalten im DMV GTC nur eingeschriebene Piloten“, so Serienorganisator Ralph Monschauer.

Vierter wurde ein furios fahrender Max Aschoff im Praga R1 Turbo (EDEKA Racing Team Aschoff), der vielleicht noch näher rangekommen wäre: „Ich war schnell unterwegs und holte auf, doch das Rennen war ein wenig zu kurz“, so der Student, der vor Josef Klüber (Mercedes-AMG GT3) den Zielstrich überquerte.

In der Klasse 3 war Christoph Dupré erneut siegreich. Diesmal im Auto des Junior-Teams. Dahinter Stanisvlav Minsky vor einem starken Karlheinz Blessing (Getspeed Performance) im Martini-farbenen 911 GT3 Cup. Thomas Langer wurde erneut Vierter, profitierte mit Punkten aben von den Gastartern vor ihm.

Einen Doppelsieg holte sich auch Kevin Arnold im TCR, der wiederum vor Roland Hertner gewann. Und auch Jean-Luc Weidt wiederholte seinen Triumph vor Jürgen Marschlich im Audi GT4.

Dazu gab es noch die oben erwähnte Classics-Wertung innerhalb der GT3-Klasse. Hier nahm Lars Pergande zweimal den Ehrenpreis für Platz eins entgegen, während sich der Albstädter Markus Alber über Position 2 mit der Chevrolet Corvette Z.06R im Design eines Zebras freute. Stilecht brachte der Bayer denn auch ein soiches Tier, aufgeblasen und auf ein Miniaturformat reduziert, zur Siegerehrung mit. Dritter im Reigen der Klassiker: Bruno Stucky aus der Schweiz mit einem Flügeltürer-Mercedes-Benz SLS der ersten GT3-Generation. "Ich bin natürlich sehr zufrieden mit meinem Ergebnis", so der Milch-Unternehmer aus der französischen Schweiz.

In der Gesamtmeisterschaft führt nach zwei Rennen DMV GTC Kevin Arnold mit 50 Punkten für seine zwei Klassensiege. Dahinter Carrie Schreiner und Thomas Langer mit jeweils 40 Zählern. Weiter geht’s am 27./28. April in Dijon.

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