Bildergalerie. Die schönsten Fotos vom Freitag der vierten Saisonveranstaltung des GTC Race 2024 auf dem Circuit Spa-Francorchamps in Belgien gibt es hier…
Spannend verlief das Finale des GTC Race auf dem Hockenheimring (06. bis 08. November 2020). Nach den letzten beiden Rennen standen die drei Meister der Wertungen fest. Die höchste Punktzahl holte Mario Hirsch mit seinem Team équipe vitesse im Mercedes-AMG GT3.
Qualifying 1:
Bei kalten Bedingungen gingen die Fahrzeuge in das Qualifying zum GTC Race und Hauptaufgabe war es die Reifen auf mindestens 60 Grad – besser noch 80 Grad Betriebstemperatur zu bringen. Die erste schnelle Zeit setzte Eike Angermayr im KTM X-BOW GTX Concept von Reiter Engineering. Doch dahinter wollten sowohl Bernd Schneider, Vincent Kolb und Markus Winkelhock den Platz an der Sonne erobern. Zunächst fuhr Schneider im Mercedes-AMG GT3 die Bestzeit. Dann konterte Winkelhock im Audi R8 LMS GT3, bevor Schneider wieder ein neues Highlight setzte. Am Ende reichten die 1:38,542 Minuten für die Pole Position für Rennen 1. Markus Winkelhock und Vincent Kolb (Audi R8 LMS GT3) folgten. Auf Platz vier platzierte sich Wim Spinoy (Mercedes-AMG GT3) und zeigte damit, dass das Fahrzeug von Car Collection nach dem Kupplungsproblemen vom Vortag, beim Goodyear 60, wieder perfekt vorbereitet wurde. Mario Hirsch (Mercedes-AMG GT3), der um die Meisterschaft der SemiPro kämpfte, stand auf Platz fünf und war zweiter SemiPro hinter Vincent Kolb. Bei den GT4 zeigte Finn Gehrsitz sein Talent. Der 16-jährige stellte den Audi R8 LMS GT4 auf die Pole Position.
Qualifying 2:
Am Sonntagmorgen stand das letzte Qualifying der Saison 2020 auf dem Programm. Wieder einmal stand das Reifenwärmen auf dem Programm. „Vorwärmen der Reifen ist laut Reglement verboten. Drei bis fünf Runden sind schon notwendig, um die richtige Temperatur bei 4 Grad Außentemperatur zu bekommen. Auch die Bremsen müssen auf Temperatur kommen. Aber da wir die Reifen auch im Rennen nutzen müssen, sollten sie langsam und schonend an die Temperatur gebracht werden“, so Jil Herbst, Teammanagerin von équipe vitesse. Am besten schien es Kenneth Heyer zu gelingen. Der Mercedes-AMG-Pilot von Car Collection drehte mit 1:38,509 Minuten die schnellste Zeit. Dahinter direkt Vincent Kolb (Phoenix Racing) mit 1:38,765 Minuten. Platz drei dann schon für Bernd Mayländer, Mr. Safety-Car, vor Mario Hirsch. Bei den GT4 stellte Kai Riemer den Porsche Cayman 718 GT4 (KÜS Team75 Bernhard) vor Daniel Schildgen (Mercedes-AMG GT4 – Selleslagh Racing), Kevin Rohrscheidt (BMW M4 GT4 – RN Vision STS Racing) und Jürgen Vöhringer (Audi R8 LMS GT4 – Car Collection). Ebenfalls sehr gut unterwegs einmal mehr Kevin Arnold. In der Klasse 6 ging der Meister des 60-Minuten-Rennens von 2018 mit einem Porsche Cayman 718 GT4 CS an den Start. Mit Platz 10 durfte er sehr zufrieden sein.
Rennen 1:
„Einen Start habe ich schon lange nicht mehr gehabt und ich denke, dass mir Markus Winkelhock das Leben nicht einfach machen will“, so Bernd Schneider vor dem Rennen, das er aus der Pole Position in Angriff nahm. Und Markus Winkelhock meinte trocken: „Das ist mein Ziel, Bernd das Leben schwer zu machen. Es wird bestimmt ein gutes Rennen. Wir waren im Qualifying eng zusammen und die Pace ist ähnlich.“ Und der Drittplatzierte Vincent Kolb freute sich: „Das Quali lief sehr gut. Und jetzt im Rennen habe ich zwei Ikonen genau vor mir. Hoffentlich kann ich dranbleiben und vielleicht auch etwas attackieren. Es ist extrem aufregend und ich kann viel lernen“, gab Vincent Kolb zu Protokoll.
Bernd Schneider gewann den Start vor Winkelhock und Kolb und das Trio setzte sich etwas ab von Spinoy und Hirsch. Von hinten kam allerdings Eike Angermayr im KTM und der Porsche von Kim Berwanger. Bei den GT4 übernahm Niklas Steinhaus nach dem Start die Führung vor Finn Gehrsitz, Julian Würtele und Daniel Schildgen.
In der Folge setzten sich Schneider und Winkelhock ab, da Kolb den AMG von Spinoy formatfüllend im Spiegel sah und alle Hände voll zu tun hatte, sich den Belgier vom Hals zu halten. Hirsch folgte auf Platz fünf. Interessant dann wieder der Zweikampf um Platz sieben zwischen Berwanger und Martin Lechman im Audi R8 LMS GT3.
Bei den GT4 robbte sich Finn Gehrsitz immer näher ran und ging in Runde fünf souverän an Steinhaus vorbei. Diese Führung gab der Car Collection-Pilot nicht mehr ab und gewann nach 17 Runden sein erstes Rennen im GTC. „Das hat großen Spaß gemacht und ich konnte wieder viel lernen. Es war der perfekte Jahresabschluß.“
Der Fokus lag im letzten Renndrittel auf dem Duell zwischen Spinoy und Kolb. Hier wechselten öfters die Positionen bis der Belgier einen kleinen Fehler machte, sich drehte und kurz vor Ende des Rennens leicht einschlug. Er konnte zwar weiterfahren – mehr als Platz sechs war aber nicht mehr drin.
Kim Berwanger und Martin Lechman fanden sich derweil so sympathisch, dass sie über 17 Runden kämpften und den Fans eine tolle Show boten. Mit P7 (Berwanger) und P8 (Lechman) beendeten sie den vorletzten Lauf des Jahres. Ferrari 458-Pilot Axel Sartingen gewann die Klasse 2 der Vorgängermodelle und kam auf Platz 9 im Gesamtklassement: „Ich hatte leider eine Durchfahrtstrafe, da ich beim Start nicht in meiner richtigen Position war, sonst wäre es sicherlich etwas weiter vorne gewesen. Mein Fehler.“ Die Top 10 komplettierte Thomas Langer.
Vorne gewann Bernd Schneider das Rennen vor Markus Winkelhock und Vincent Kolb. Platz vier verdiente sich Mario Hirsch, der vor Eike Angermayer im KTM X-BOW GTX Concept ins Ziel kam.
„Das war gar nicht so einfach. Es war nach dem DTM-Qualifying mehr Grip auf der Strecke. Ich musste kämpfen aber daher ist es umso schöner“, gab Bernd Schneider im Siegerinterview zu Protokoll.
Für Mario Hirsch war es ein nächster Schritt zur Meisterschaft mit seinem zweiten Platz hinter Gaststarter Kolb erhielt er volle Punktezahl für die SemiPro-Wertung.
Ein anderer Pilot war schon einen Schritt weiter. Wim Spinoy sicherte sich mit seinem Sieg in der AM-Wertung die notwendigen Punkte für den Gewinn der Meisterschaft und feierte schon am Samstagabend den ersten Erfolg.
Rennen 2:
Das Finale des GTC Race stand am Sonntagmittag auf dem Programm. Auf der Pole stand Kenneth Heyer, der ein bravouröses Zeittraining absolvierte. Auf dem letzten Platz sah man Markus Winkelhock, der das Qualifying vorzeitig abbrechen musste und von dem noch zu reden sein wird. Beim Start gewann Heyer das Duell gegen Vincent Kolb und fuhr vorneweg. Da Kolb aber erneut stark unterwegs war, musste Heyer richtig Gas geben, um sich abzusetzen. Daniel Schwerfeld lag derweil auf P3, musste sich dann aber zurückfallen lassen, da er beim Start außerhalb der Track Limits überholt hatte. Zufrieden war der Ferrari-Pilot damit nicht: „Ich bin der Meinung, dass dies eine Fehlentscheidung war. Und am Ende verlor ich nicht zwei Plätze, sondern drei. Für mich war das Überholmaöver absolut in Ordnung, da es in der Startphase war und ich ausweichen musste.“
Winkelhock holte Runde für Runde weiter auf und begab sich an die Verfolgung von Heyer. In der 12. Runde passierte er mit seinem Audi den Mercedes und gewann nach 17 Runden. „Es hat heute großen Spaß gemacht. Das Auto war richtig gut. Die Lenkung war mega“, so Winkelhock. Mit dem Sieg konnte er auch die Meisterschaft des GTC Race in der PRO-Wertung gewinnen. „Danke an die Schaeffler Paravan-Truppe und an Phoenix Racing. Das war eine klasse Teamleistung. Vielen Dank auch an die gesamte Organisation, die es ermöglicht hat, dass wir noch einmal einen so schönen Abschluss hatten.“
Kenneth Heyer kam im Mercedes-AMG GT3 auf den zweiten Rang. Nachdem er lange Zeit führte, hatte er aufgrund stark abbauender Reifen am Ende keine Chance mehr: „Ich habe am Anfang sehr stark pushen müssen und dann haben meine Reifen am Ende nicht mehr mitgespielt.“ Das spielte Markus Winkelhock natürlich in die Karten, da der Audi-Pilot seine Reifen im Qualifying kaum nutzte und weitere Ressourcen nutzen konnte. Ein Blick in die Rundentabelle konnte diesen Fakt untermauern. Während Kenneth Heyer zehn Runden im Zeittraining auf der Strecke war und eine Zeit von 1:38,509 fuhr, war Markus Winkelhock nur sechs Runden auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs unterwegs und fuhr eine Zeit von 1:53,372 Minuten. Doch wie immer war Kenneth Heyer ein toller Zweiter: „Winki hat das clever ausgenutzt. Gratulation an ihn und sein Team – auch zur Meisterschaft.“
Doch der Ball flog anschließend wieder über das Netz, denn auch Winkelhock fand die richtigen Worte: „Mit Kenneth in den Rennen zu fahren, macht immer große Laune. Und ich gratuliere auch seinem Team zur Meisterschaft und daran hat er seinen Anteil.“ Hintergrund war, dass Heyers Teamkollege Wim Spinoy schon am Samstag die Meisterschaft in der AM-Wertung klar machen konnte.
Dritter im Finale wurde Vincent Kolb. Das gesamte Rennwochenende bewies der Pilot von Phoenix Racing seine Klasse und wurde erneut Sieger in der Wertung der SemiPro.
Als Dritter in der PRO-Wertung und Vierter im Gesamtklassement fand man Bernd Mayländer in der Ergebnisliste. Nicht ganz zufrieden war dagegen Daniel Schwerfeld wegen der angesprochenen Startphase. Er kam auf Platz fünf.
Mario Hirsch hielt sich derweil aus allen Problemen raus und wollte sich seine notwendigen Punkte rausfahren. Das machte der Bayer überaus clever. Da Vincent Kolb nur als Gaststarter geführt wurde, bekam Hirsch auf P2 der SemiPro-Wertung die Punkte für den Sieg. Und dies reichte ihm am Ende für den umjubelten Gewinn in der Meisterschaft. Nach dem Titel im Goodyear 60 siegte Mario Hirsch auch im GTC Race. Als „Supermeister“ holte er zudem die meisten Punkte. Mit 23,33 Zählern (SemiPro) lag er vor Wim Spinoy (22,75 in AM) und Markus Winkelhock (20,29 Punkte in PRO).
Erfolgreich unterwegs an diesem Wochenende auch der KTM X-BOW GTX Concept von Reiter Engineering. Neben Eike Angermayr fuhr in Rennen 2 diesmal Stefan Rosina und gewann die Klasse 6.
Bei den GT4 durfte sich Kai Riemer als Sieger im Porsche Cayman 718 GT4 (KÜS Team75 Bernhard) feiern lassen. Dahinter zeigte Daniel Schildgen eine starke Leistung im Selleslagh-Mercedes-AMG GT4, musste sich dann aber Kevin Rohrscheidt im BMW M4 GT4 von RN Vision STS Racing geschlagen geben. „Das war alles in allem ein überaus gelungenes Rennwochenende in einem angenehmen Umfeld mit netten Leuten und trotzdem überaus spannend. Da komme ich in der Saison 2021 gerne wieder zurück“, so Kai Riemer anschließend. Und auch Kevin Rohrscheidt freute sich: „Das war großartig. Ich möchte auch in der nächsten Saison wieder im GTC Race unterwegs sein.“
Damit war die diesjährige Meisterschaft bei guten Bedingungen beendet. GTC-Organisator Ralph Monschauer konnte durchatmen: „Weltweit ist es für alle Menschen eine besondere Situation. Wir dürfen froh sein, dass wir noch einmal einen so großartigen Abschluss feiern durften und die Meister auf der Strecke küren konnten. Das war vielen anderen Rennserien nicht gegönnt. Im Livestream konnten wir viele neue Fans gewinnen und viele Sympathien bei den Beteiligten im Fahrerlager. Ich freue mich auf das nächste Jahr und bedanke mich beim gesamten Team und vor allem bei meinem Gesellschafter Roland Arnold, ohne den das alles nicht so möglich gewesen wäre.“
Die Weichen für die Zukunft werden nun gestellt und in den nächsten Tagen wird die Serie die Pläne für 2021 verkünden.
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