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Die Anspannung im GT4-Feld in Hockenheim vor dem großen Finale war förmlich zu spüren. Zwar war bereits vor dem zweiten Rennen klar, dass Julian Hanses der GT4-Champion-2022 wird und auch dass Rick Bouthoorn bester GT4-Junior-Pilot ist, doch auf die beiden verbliebenen Plätze für den GTC Race-Sichtungstest waren natürlich alle Piloten heiß. Die beste Ausgangssituation verschaffte sich Phillippe Denes im Qualifying, wo er den Mercedes-AMG GT4 der CV Performance Group ganz vorne platzierte.
Nachdem das Starterfeld hinter dem Safety-Car ins Rennen gestartet war, um ein Gefühl für die Bedingungen zu erhalten, ging es dann ab der zehnten Rennminute richtig zur Sache. Denes konnte zwar den Start gewinnen, doch sein Teamkollege Nico Gruber hing dem Amerikaner dicht im Nacken. Gruber, der sich an diesem Wochenende als Gaststarter auf die ADAC GT4 Germany vorbereitete, war es dann schlussendlich auch, der den ersten Angriff auf Denes setzte und die Führung übernahm.
Fahrzeugbeherrschung zeigte auch Daniel Drexel, der den razoon-more than racing KTM X-BOW GT4 nach einem heftigen Quersteher einfing.
Denes, der weite Teile der Saison im GT Sprint dominierte, tat sich bei den nassen Bedingungen in Hockenheim schwer und musste nach einem Verbremser in der Spitzkehre auch noch Lucas Mauron vorbeiziehen lassen. Ebenfalls schnell unterwegs war Jay Mo Härtling mit dem Schnitzelalm Racing-Mercedes, der in Folge ordentlich Druck auf Phillippe Denes ausübte.
Schnell unterwegs waren auch Tom Spitzenberger (Seyffarth Motorsport) und Lorenz Stegmann im Aston Martin GT4 von Team Speed Monkeys. Stegmann, der gerade einen Angriff vorbereiten wollte, wurde aber von der eintretenden Safety-Car-Phase gestoppt. Da der Regen in einigen Teilen der Strecke wieder zugenommen hatte, entschied sich die Rennleitung dafür, das Rennen unter Safety-Car-Bedingungen zu beenden. Dies wurde Phillippe Denes zum Verhängnis, der aufgrund eines Überholmanövers hinter dem Safety-Car eine Zeitstrafe erhielt und so bis auf den zwölften Platz der GT4-Wertung zurückgereicht wurde.
Währenddessen fuhr Nico Gruber zum Sieg in der GT4-Wertung und sorgte damit für einen weiteren Triumph für die CV Performance Group an diesem Wochenende. „Es war echt ein tolles Rennen und eine gute Vorbereitung für das nächste Wochenende. Mit den ganzen Flüssen, die über die Strecke laufen, war es sehr am Limit. Anfahrt der Parabolica war hart, aber umso mehr freut mich, dass ich den Sieg holen konnte“, so Gruber im Siegerinterview.
Lucas Mauron im Mercedes-AMG GT4 von EastSide Motorsport wurde Zweiter und freute sich über den gelungenen Saisonabschluss: „Ich habe hart gekämpft, Denes war mega schnell – ohne seinen Fehler wäre ich nicht vorbeigekommen. Ich habe alles gegeben und Druck gemacht. Am Ende war es ein super Rennen und eine super Saison. Vielen Dank an mein Team EastSide Motorsport, das uns immer ein tolles Auto vorbereitet hat. Die Bedingungen waren brutal – da ist man mit 200 km/h auf der Geraden und dann muss man gegenlenken. Ich bin glücklich, dass alle Autos heil ins Ziel gekommen sind.“
Jay Mo Härtling (Schnitzelalm Racing) komplettierte das reine Mercedes-Podest auf dem dritten Rang.
In der Trophy-Wertung, also bei den GT4-Piloten über 30 Jahren, durfte sich Tobias Erdmann (Seyffarth Motorsport) über den Sieg und somit auch den Titel in der GT4 Trophy Meisterschaft freuen.
In der Meisterschaft platzierten sich hinter dem Champion Julian Hanses der Niederländer Rick Bouthoorn (razoon – more than racing), der auch die Junior-Wertung anführt, und der Schweizer Lucas Mauron (EastSide Motorsport).
Neben der Meisterschaft ging es für die GT4-Piloten aber natürlich auch um die Teilnahme am GTC Race-Sichtungstest und letztendlich um das kostenfreie GT3 Cockpit im GTC Race. Den Sichtungstest erhalten der Meister, Vizemeister, der beste Junior-Pilot und ein Joker-Fahrer, der durch eine Jury bestimmt wird.
Mit Julian Hanses (Meister), Rick Bouthoorn (Vizemeister/Bester Junior im Alter von 16 bis 23 Jahren) und Lucas Mauron (Drittplatzierter der Meisterschaft der Nachgerückt ist) stehen bereits drei dieser vier Piloten fest. Der Pilot, der den vierten, noch offenen Platz erhält, wird im Laufe der nächsten Woche bekannt gegeben.
Am 11./12. Oktober 2022 wird dann der GTC Race-Sichtungstest mit den vier ausgewählten GT4 Kader-Piloten in Hockenheim durchgeführt. Daraus wird dann der nächste GTC Race-Förderpilot hervorgehen, der die Nachfolge von Finn Zulauf antreten und in der Saison 2023 und 2024 kostenfrei im GT3 starten wird.
Zu den aktuellen Ergebnissen des GTC Race auf dem Hockenheimring ...
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