Großartige Premiere des 1. Motorsport XL-Weekend

Datum: 4. September 2016
Zum ersten Mal wagte sich Organisationsleiter Ralf Monschauer an eine komplett eigenständige Veranstaltung und diese Premiere durfte man getrost als großen Erfolg verzeichnen.

Es passte einfach alles zusammen, beginnend mit dem wohlgesonnenen Wettergott, der keine Kapriolen schlug sondern mit Sonne und zwischenzeitlich leichter Bewölkung aber mit Temperaturen von gut 24 Grad für eine grundsolide und gute Stimmung sorgte. Fortgeführt über ein tolles Motorsportprogramm, das mit seinen Rennen der DMV GTC und DUNLOP60 sowie den Rahmenserien des Porsche Club Historic Challenge, der Formel Vau und der Triumph Competition für mächtig Action auf der Rennstrecke sorgte. Die Ruhe im Ablauf der gesamten Organisation setzte der rundum gelungenen Premiere das Sahnehäubchen oben drauf.

Jeweils neun Stunden liefen an den beiden Tagen mit Unterbrechung einer je einstündigen Mittagspause die Motoren und die Umsicht und Fairness der Fahrer war anhand eines Faktes deutlich erkennbar: Keine einzige Session musste durch eine rote Flagge unterbrochen werden und während der insgesamt neun Rennen gab es nicht eine einzige Safety Car Phase. Der von HCB Rutronik Racing zur Verfügung gestellte BMW rückte nur zum Einfahren raus aber nicht um das Feld einzubremsen. Dieses Kunststück sucht wohl auch seines Gleichen, zumal auch an beiden Tagen kein Unfall zu verzeichnen war. Aus dieser Sicht heraus geht der Dank von der Orga und den Offiziellen an alle aktiven Teilnehmer dieser Veranstaltung, verbunden mit dem höchsten Respekt zu dieser Leistung.

Im sportlichen Bereich durfte sich im DMV GTC nach dem ersten Rennen Ronny C´Rock (Land Motorsport) im Audi R8 LMS über den Laufsieg vor Karl Wendlinger (db Motorsport) im Mercedes SLS AMG GT3 freuen, gefolgt von Tommy Tulpe (HCB Rutronik Racing) im Audi R8 LMS, der zwar von Bremsproblemen seines Teamkollegen Fabian Plentz profitierte aber Plentz sich am Ende zumindest noch über Rang vier freuen konnte. Für das zweite Rennen hatte sich C´Rock den Doppelsieg vorgenommen, musste aber am Ende dem db Motorsport Mercedes bei dem in Rennen zwei der Schwede Andreas Simonsen am Steuer saß, den Vortritt lassen, da C´Rock in den letzten gut vier Runden nur noch im sechsten Gang um den Kurs rollen konnte. Rang zwei blieb aber dennoch in der Hand des Land Motorsport Piloten, gefolgt von den beiden HCB Rutronik Fahrern Fabian Plentz (3.) und Tommy Tulpe auf Platz vier.

Das DUNLOP60 wurde eine Angelegenheit für das HCB Rutronik Duo Tommy Tulpe und Fabian Plentz. Sie profitierten während des Boxenstopp Zeitfensters von Bremsproblemen am Mercedes SLS AMG von Karl Wendlinger und Andreas Simonsen, die als Führende durch die Probleme bis auf Rang sechs zurückfielen und auch nicht mehr weiter nach vorne kamen. Einen Einstand nach Maß feierte ein Premierenfahrzeug im Feld der DUNLOP60, denn erstmals wurde von der Scuderia Glickenhaus der Glickenhaus SCG 003C mit Manuel Lauck am Steuer eingesetzt. Am Ende ein großartiger zweiter Gesamtrang, der alle Mühen triumphal hat vergessen lassen. Lauck nach dem Rennen: „Das Auto ist noch auf die Langstrecke eingestellt, beispielsweise durch das lange Getriebe. Aber jetzt wissen wir, wo wir hier den Hebel weiter ansetzen müssen und dieses Ergebnis ist jetzt schon absolut genial.“ Auch bei Sebastian Amosse und Evi Eizenhammer (HCB Rutronik Racing) im Norma kannte die Freude im Ziel als Gesamtdritte keine Grenzen. Eizenhammer: „In diesem starken Feld auf Drei zu fahren ist einfach Wahnsinn. Aber es sind auch alle unglaublich fair draußen auf der Bahn. Es hat unfassbar Spaß gemacht.“

Die Porsche Club Historic Challenge sah im ersten Rennen ein spannendes Duell an der Spitze, bei dem sich Jürgen Schlager gegen Jan van Es um 1,2 Sekunden durchsetzen konnte. Dritte wurden hier Kim und Benno Berwanger (Team 75 Bernhard). Für Kim Berwanger sollte dann der zweite Durchgang zu seinem Rennen werden. Auf der Ziellinie setzte sich Berwanger um 0,2 Sekunden gegen Gerhard Kilian durch und mit weiteren 1,3 Sekunden Rückstand lief Ralf Heisig als Drittplatzierter über den Zielstrich.

Historischen Formelsport durften die Motorsportfreunde hautnah in der Formel Vau erleben. Hier stand nach 14 Runden im ersten Rennen des Wochenendes, es fand bereits am Freitagnachmittag statt, Dirk Kommeyer auf einem March 81V ganz oben in der Rennergebnisliste. Ihm folgten, im mit 36 Fahrzeugen größten Teilnehmerfeld des Wochenendes, Joe Welzel im DRM PRT sowie Winfried Kornmeyer in einem March Super Vau. Dirk Kommeyer war dann auch in Rennen zwei der schnellste auf der Strecke, diesmal jedoch durfte sich Detlef Creutz mit einem Maco 378 über den zweiten Platz freuen. Winfried Kornmeyer war auch in diesem Rennen am Ende auf Platz drei notiert.

Jaguar E Type, Triumph TR4a und Morgan plus8. Und das sind nur die ersten Dreiplatzierten Fahrzeuge im ersten Rennen der Triumph Competition und British GT, Fahrzeugnamen bei denen jedem historischen Motorsportfreund das Herz aufgeht. Georg Nolte pilotierte den Jaguar nach 16 Rennrunden als Führender mit 2,8 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie, gefolgt vom Belgier Marcel Van Mulders im Triumph und dem Briten Paul Conway im Morgan. Conway drehte dann am Samstag den Spieß zu seinen Gunsten um und siegte in Rennen zwei mit deutlichem Vorsprung vor Mario Neumann (Triumph TR6) und dem Niederländer Ton Meijer im MG A.

+++ Randnotizen aus Zolder +++

Guido Naumann (Redakteur Auto Bild) saß beim 1. Motorsport XL-Weekend in Zolder am Steuer des Glickenhaus SCG 003C im ersten Rennen des DMV GTC. Das zweite Rennen wurde auf diesem Auto absolviert von der Britin Rebecca Jackson.

Nachwuchs im Motorsport ist angesagt: Fabian Plentz lässt mitteilen, dass der errechnete Geburtstermin seines Sohnes auf das Rennwochenende des nächsten Rennens in Most (CZ) fällt. Wir wünschen bereits jetzt schon alles Gute für die Familie Plentz.

Tommy Tulpe war am Samstag noch ein wenig unausgeschlafen: „Wir haben am gestrigen Abend sehr gemütlich mit dem Team zusammengesessen und wie es dann üblich ist, schaust Du auf die Uhr und siehst, dass es schon 0.30 Uhr ist. Aber was noch viel schlimmer ist, ist die Tatsache, dass jede Art von Getränkeaufnahme ab 22.00 Uhr echt schmerzt. Und in unserem Alter schmerzt das richtig!“

Roger Frauenrath hatte die ehrenvolle Aufgabe bekommen, zur Startaufstellung die Grid Girls in die Aufstellung und Position zu bringen. Dass ihm diese Aufgabe nicht unangenehm war, versteht sich wohl von selbst.

Karl Wendlinger fühlte sich sichtlich wohl in Zolder. Auf die Frage, ob wir ihn in Zukunft auch als Stammfahrer bei uns begrüßen dürfen, äußerte er: „Stammfahrer ist gut, ja. Ich bin froh, wenn ich im Auto sitzen kann und dabei sein kann. Es hat mich gefreut, als ich von db Motorsport den Anruf bekommen hab, ob ich dabei sein möchte. Ich genieße es hier, Wetter ist toll, Organisation ist klasse – einfach schön, dass ich dabei sein kann. Und ich freue mich auf die weiteren Veranstaltungen.

Als Gast des 1. Motorsport XL-Weekends durfte am Samstag im Fahrerlager unter anderem auch der ehemalige DTM Pilot Jörg van Ommen begrüßt werden. Sowohl Ralph Monschauer wie auch Egon Allgäuer saßen und standen längere Zeit mit van Ommen in Gesprächen zusammen.

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